Regionale Projekte

Erfolgskontrollen durch Bachbesichtigungen

Hier finden Sie einen kurzen Überblick über unsere jährlichen Bachbesichtigungen.
Blick jeweils bachaufwärts:

2015: Erwartungen übertroffen

Unsere erste Bachbesichtigung fand 9 Monate nach der Pflanzaktion im August 2015 statt.
Die Erlen sind bis auf eine alle angegangen, von den Steckhölzern sind es schätzungsweise 75%, sie befinden sich in ganz unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Je näher sie am Bach stehen, umso saftiger und besser entwickelt sind sie. Grundsätzlich haben die Steckhölzer bachabwärts weniger Ausfall als diejenigen, die bachaufwärts stehen.
Eine Mahd wurde in das kommende Jahr verschoben, damit die zarten Pflanzen nicht beschädigt werden. Die Mahd wird vorsichtig und im Uferbereich per Hand ausgeführt werden.

2016: Entwicklungsprognose positiv

Während des Winterhalbjahrs 2015/16 wurde ein stärkerer Wildverbiss an den jungen Pflanzen festgestellt. Das darauffolgende regenreiche Frühjahr konnte die Pflanzen jedoch in ihrem Wachstum so unterstützen, dass die Schäden nicht mehr groß sind. Die Erlen und die Weidensteckhölzer sind kräftiger geworden; einzelne, bereits aufgegebene Steckhölzer sind sogar neu ausgeschlagen.
Am Bachufer hat sich das Echte Mädesüß angesiedelt, eine typische Pflanze entlang feuchter Ufergebiete und selten gemähter Feuchtwiesen. Auch der Wiesenstorchschnabel hat sich an diesem Abschnitt des Kohlenbrucherbachs eingefunden.
Beidseits des Bachufers ist nun ein Schutzstreifen von ca. 10 m Breite ausgewiesen. Wir sind zuversichtlich, dass sich in 2-3 Jahren ein zusammenhängender Gehölzsaum entwickeln wird, der Pflanzen und Tieren neuen Lebensraum bietet.

2017: kräftigere Pflanzen

Das Jahr 2017 war deutlich wärmer als der vieljährige Mittelwert, jedoch gab es einen leichten Überschuss bei den Niederschlägen und beim Sonnenschein. Das Pflanzenwachstum wurde begünstigt.

2018: weitere Stabilisierung trotz Sommertrockenheit

Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es bei uns noch nie so warm und sonnig wie 2018, zugleich war 2018 eines der trockensten Jahre. Im Juli und August herrschte eine der längsten und gewaltigsten Hitzeperioden.
Dennoch konnten sich unsere Pflanzen weiter stabilisieren.

2019:  der Gehölzsaum entwickelt sich weiter, aber auch Ausfälle

Der Frühling 2019 verlief leicht zu warm und sonnenscheinreich bei ausgeglichener Niederschlagsmenge; der Sommer zeigte sich niederschlagsarm mit neuen Temperaturrekorden. Jeder Sommermonat endete mit einem deutlichen Überschuss an Wärme und Sonnenschein sowie einem erheblichen Regendefizit.
Dennoch ist der Gehölzsaum insbesondere bachaufwärts deutlich stärker geworden. Vor allem die Erlen sind kräftig gewachsen. Leider sind von den ursprünglich 20 gepflanzten Erlen nur noch 7 auf der gesamten Strecke vorhanden.
Bachabwärts tun sich Lücken auf, niedergetrampelte Weidensteckhölzer, die z.T. neu ausschlagen, lassen auf Wildwechsel schließen.
Wir ziehen für diese einzelnen Stellen ggfs. eine erneute Aktion mit Weidensteckhölzern in Erwägung.

2020:  beeindruckender Gehölzsaum

Der Winter 2019/2020 gilt als der zweitwärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen von 1881; wie schon im Vorjahr fiel auch das Frühjahr 2020 recht warm aus. Das Saarland zeigt sich mit einer Durchschnittstemperatur von 10,4° als das wärmste und erneut auch als das niederschlagsreichste Gebiet Deutschlands. Die häufigen Niederschläge waren sehr willkommen, um die zu Beginn des vorangegangenen Winters teils noch trockenen Böden weiter aufzufüllen.
Unser Gehölzsaum profitiert von den Wetterbedingungen und ist insgesamt nochmals kräftiger und zusammenhängender geworden. Die übrig gebliebenen 7 Erlen sind deutlich größer geworden.
In die Lücken bachabwärts werden wir während der Vegetationsruhe in diesem bzw. im kommenden Jahr neue Steckhölzer einbringen, um einen durchgängigen Gehölzsaum auf der gesamten Strecke zu erreichen.

2021:  größere Pflanzen, aber weitere Ausfälle

Das Saarland hat den kältesten Frühling seit 2013 erlebt, der diesjährige Mai geht als kältester seit 1987 in die Geschichte ein. Einem milden März folgten ein deutlich unterkühlter April und Mai. Im Bundesvergleich war das Saarland dennoch die zweitwärmste, zweitniederschlagsreiche und sonnenscheinreichste Region im Frühling.
Die Sommermonate fielen insgesamt zugleich deutlich zu warm und durchschnittlich sonnig aus. Deutschland erlebte im Jahr 2021 den regenreichsten Sommer seit 10 Jahren. Die Natur bedankte sich hierfür auch in unserer Region mit ungewohnt saftig grünen Wiesen und Wäldern. Der beginnende Herbst zeigte sichhier weiterhin sonnig, aber auch sehr trocken und phasenweise spätsommerlich warm.
Der Gehölzsaum am Bach hat von den Wachstumsbedingungen im Sommer profitiert und ist deutlich in die Höhe gewachsen.

Nachpflanzaktion

Leider sind die Ausfälle größer geworden. Bachaufwärts war in den Vorjahren ein zuammenhängender Gehölzsaum entstanden, hier zeigt sich im Herbst 2021 eine deutliche Lücke (vgl. 2 Bilder oben 2020 und 2021). Bachabwärts sind die bereits bestehenden Lücken nochmals größer geworden. Daher haben wir Anfang November 2021 erneut Weidensteckhölzer eingebracht, die Nachpflanzaktion ist hier dokumentiert.

alle Fotos zu diesem Projekt © SI Merzig-Saarlouis


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