Spendenübergabe an das Frauenhaus Saarlouis

 „Nirgends in Deutschland gibt es ausreichend Frauenhäuser“

 

Ein Spendenscheck über 1.000 € für das Frauenhaus Saarlouis

überreichte Präsidentin Dr. Sigrid Bitsch der Leiterin des Saarlouiser Frauenhauses, Marie Jerzenbeck. Das Geld ist Teil des Erlöses des Handtaschenflohmarkts 2025, den unser Serviceclub jährlich unter dem Pavillon in der Französischen Straße in Saarlouis organisiert.

Frau Jerzenbeck sowie zwei Vertreterinnen des Frauenhausfördervereins, Dr. Sabina Hartnack und Julia Harenz, begrüßten die Clubschwestern mit ihrer Präsidentin. Frau Jerzenbeck gab einen Überblick über die Frauenhäuser im Saarland und insbesondere über das Frauenhaus Saarlouis. Es ist eines der vier saarländischen Frauenhäuser, die alle in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt, Landesverband Saar e.V., sind. Die Frauenhäuser bieten Zuflucht, Schutz, Hilfe und Beratung für Frauen mit ihren Kindern, die von Beziehungsgewalt - körperlich und/oder psychisch - betroffen sind.

In Saarbrücken, Saarlouis, Neunkirchen und Völklingen stehen insgesamt 33 Schutzplätze für die Aufnahme betroffener Frauen bereit, davon hält Saarlouis 8 Plätze für Frauen vor. Insgesamt werden im Saarland 60 Belegbetten für die Aufnahme von Frauen mit ihren Kindern zur Verfügung gestellt. Im Frauenhaus Saarlouis wird zusätzlich ein Notaufnahmezimmer für fünf Tage vorgehalten, das die Aufnahmemöglichkeit in Zeiten der Vollbelegung bei akuten Fällen sichert.
Die Aufnahme im Krisenfall ist rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr möglich. Auch kurzfristige und unbürokratische Beratungen durch Fachkräfte sind telefonisch (auch anonym) oder vor Ort möglich. Die Teams arbeiten mit einem Netzwerk von geschulten Sprachmittlerinnen zusammen, welche bei Bedarf hinzugezogen werden.

Zurzeit sind im Frauenhaus Saarlouis alle Plätze von schutzbedürftigen Frauen belegt, die mit insgesamt zehn Kindern (darunter ein Neugeborenes) hier leben.

Wie in allen Standorten verfügen die Frauen im Frauenhaus Saarlouis über eigene Zimmer und gestalten ihren Alltag und das Zusammenleben im Rahmen der Hausordnung selbstverantwortlich. Wohneinheiten wie Küche, Aufenthaltsräume sowie Sanitärbereiche werden teils gemeinschaftlich genutzt. Für die Kinder stehen über die Kinder- und Jugendbereiche unterstützende Angebote zur Betreuung und zur Bewältigung der Krisensituation sowie entlastende Freizeitangebote zur Verfügung. Schulpflichtige Kinder werden mit dem Schulbus in die entsprechende Schule gebracht, mit allen Schulen besteht eine gute Zusammenarbeit.
Die durchschnittliche Verweildauer der Frauen mit ihren Kindern beträgt drei bis fünf Monate.
Die Finanzierung des Frauenhausaufenthaltes ist einzelfallabhängig. Sie kann nicht immer über Sozialleistungen (Bürgergeld, Sozialhilfe, Asylbewerberleistung) abgedeckt werden.

Das Frauenhaus Saarlouis arbeitet mit einem multiprofessionellen Team bestehend aus Sozialarbeiterinnen, Erzieherinnen und weiteren Kräften, die die Rufbereitschaft sicherstellen.

Zusammenfassend bietet das Frauenhaus Saarlouis von Gewalt betroffenen Frauen mit ihren Kindern

  • Zuflucht und Schutz vor weiterer Gewalt sowie eine vorübergehende Wohnmöglichkeit
  • Stabilisierungshilfen in der krisenhaften Lebenssituation
  • psychosoziale Beratung, Empowerment und Hilfe bei der Neuorientierung
  • Unterstützung im Umgang mit Ämtern und Behörden sowie bei der Klärung der finanziellen Grundsicherung
  • individuelle Unterstützung für die Kinder
  • Unterstützung bei der Wohnungssuche und dem Umzug.

Frau Jerzenbeck bedankte sich abschließend aufs herzlichste für die finanzielle Unterstützung durch unseren Club. Es gibt einen Bedarf und auch schon eine Idee, nämlich die Inwertsetzung des eigenen Kinderspielplatzes.




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